Der Molli - dampfbetriebene Schmalspurbahn nach Kühlungsborn

Der Molli ist eine der größten Attraktionen im mecklenburgischem Küstenraum. Er ist eine dampfbetriebene Schmalspurbahn, die vom Ausgangsbahnhof Bad Doberan über Heiligendamm, der Weißen Stadt am Meer, in das Ostseebad Kühlungsborn und zurück fährt. Die 45- minütige Fahrt erstreckt sich über 15,4 km mit einer Spurweite von nur 900 mm auf zwei verschiedenen Schienensystemen. In den Sommermonaten fahren tagsüber zwei Züge im Stundentakt, die sich in Heiligendamm kreuzen. In den Wintermonaten verkehrt nur ein Zug im Zwei-Stundentakt. Die Strecke führt durch die Innenstadt Bad Doberans auf Rillenschienen ähnlich einer Straßenbahn. Nach Verlassen der Stadt rollt der Molli auf Vignolschienen entlang einer Lindenallee, vorbei an der ältesten Galopprennbahn auf dem europäischen Festland. In Heiligendamm, wo 2007 der G8-Gipfel stattfand, kreuzen sich die Züge. In Richtung Kühlungsborn führt die Strecke, vorbei an der evangelischen Waldkirche, parallel zur Ostseeküste und bietet teilweise eine wunderbare Sicht bis zur Außenreede von Rostock-Warnemünde. In Kühlungsborn gibt es drei Haltepunkte. Nach dem Stopp in Kühlungsborn-Ost, dem ehemaligen Brunshaupten, hält der Molli in Kühlungsborn-Mitte, ehe es zum Endbahnhof in Kühlungsborn-West weitergeht. Hier befindet sich auch das Bahnbetriebswerk und ein Museum, wo sich Interessierte über den Molli und seine Baureihen informieren können.

Geschichte des "Molli"

Die Ursprünge der Schmalspurbahn Molli gehen einher mit dem immer stärker aufkommenden Badebetriebes in Heiligendamm und Arendsee, dem heutigen Kühlungsborn-West. Der Großherzog von Mecklenburg Friedrich Franz III. erteilte die Konzession für eine schmalspurigen Eisenbahn vom Bahnhof Doberan nach Heiligendamm, dem ältesten Seebad Mecklenburg-Vorpommerns. Eröffnung und Inbetriebnahme war am 9. Juli 1886 als Dampfstraßenbahn. Zunächst führte die Strecke nur bis Heiligendamm, wo sich im 19. und 20. Jahrhundert der europäische Hochadel in den Sommermonaten vergnügte. Nach der Verstaatlichung der Bahn 1890 beschloss man, die Bahnstrecke bis nach Arendsee, dem heutigen Kühlungsborn-West, zu verlängern. Inbetriebnahme war 1910 und im gleichen Jahr wurde auch der Güterverkehr aufgenommen. 1920 wurde die Kleinbahn der Deutschen Reichsbahn unterstellt. 1969 wurde der Güterverkehr wieder eingestellt, da das Umladen der Güter von der Normalspurstrecke auf die Schmalspurbahn als zu aufwendig und unrentabel wurde. 1976 ist die Bahn vom damaligen Bezirk Rostock in die Bezirksdenkmalliste aufgenommen worden. 1995 übernahm eine Betreibergesellschaft die Bahnstrecke.

Anreisemöglichkeit für Gäste der Hotels Kühlungsborn

Neben dem Auto ist der Molli auch eine Anreisemöglichkeit für Gäste der Hotels Kühlungsborn. Die Ausgangshaltestelle Bad Doberan befindet sich an der Bahnstrecke zwischen den Hansestädten Rostock und Wismar und wird von ICs sowie REs angefahren. Somit ist eine Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz gegeben. Von Bad Doberan kann der Molli für die Fahrt nach Kühlungsborn genutzt werden. Zu achten ist hier auf die Fahrzeiten. Zudem kann der Zug im Sommer aufgrund des Status als Touristenattraktion gut besetzt sein, was eine Anreise mit viel Gepäck erschwert. Wer über den Molli anreist, kann sich bei seinem Hotel Kühlungsborn erkundigen, ob ein Abholservice angeboten wird. Bei Hotels im höheren Sternebereich ist dies manchmal möglich.